Zeitplanung der zweiten Förderperiode | Zeitplanung der ersten Förderperiode |
Geplante internationale Konferenzen:
- 14.–16. Juni 2021 (Ruhr-Universität Bochum): »Periodische Formate auf dem publizistischen Markt: Ökonomien von Raum & Zeit, Konkurrenz & Transfer« (TP 4, TP 6 und TP 7), in Kooperation mit ESPRit (European Society for Periodical Research). Die Tagung zielt darauf ab, die spatiale Dimension von Journalliteratur und -kultur unter der Perspektive der Distribution auszuleuchten, indem sie zum einen Artikulation und Forcierung kultureller und räumlicher Distanz auf lokal begrenzten Märkten, zum anderen regionalen, nationalen und internationalen Austausch bis hin zur räumlichen Integration in den Blick nimmt. Journale werden dabei als Agenten verstanden, die auf soziokulturelle Raumkonfigurationen ebenso reagieren, wie sie an deren Herausbildung – und damit an der Herausbildung räumlich und (davon abhängig) zeitlich bedingt differenter Rezeptionshorizonte – beteiligt sind. Die Tagung soll zudem dazu einladen, das bisher entwickelte theoretische und methodische Instrumentarium für die raumzeitliche Dimension von Journalkultur und deren Rezeption zu schärfen sowie die Rahmenbedingungen journalliterarischer Distribution zu diskutieren. Durch die Präsentation zahlreicher Fallstudien soll ein geographisch wie historisch diversifizierter Vergleichshorizont modelliert werden, auf den sich die lokalisierten Einzelbeobachtungen beziehen können.
- Ende des zweiten Fördersjahres, Sommer/Herbst 2021 (Universität Köln): »Das Journal in wechselnden medialen Konstellationen« (TP 1 und TP 5). Das Journal läßt sich nicht nur als Medium mit charakteristischem Format, spezifischem Dispositiv und eigener technisch-materialer Fundierung postulieren, sondern insbesondere als Einheit, die ihre eigene Medialität in und durch Bezug auf andere Medien fortlaufend neu konstituiert. Das impliziert, daß sich Journalmedialität durch neu hinzutretende Medien immer wieder wandeln und neu ausrichten muß. Die Tagung möchte die Position des Journals in der Medienkultur in möglichst diversen Konstellationen – von der Genese des Journals bis in die digital bestimmte Gegenwart – beleuchten. Dabei stehen drei Fragenkomplexe im Vordergrund: (1) wie das Journal multimedial (und multimodal) verschiedene Medien in sich aufnimmt, insbesondere Bilder (vom Kupferstich bis zur Fotografie), aber auch die durch Telegraphie und Internet beschleunigte Nachricht; (2) wie das Journal sich in Konkurrenz zu anderen Medien verhält, zunächst im Ringen um den Status als Leitmedium der Gutenberg-Galaxis (McLuhan), der das Periodikum vor allem mit dem Buch, aber auch etwa mit Flugblatt und Plakat konfrontiert, im 20. Jahrhundert dann primär zu den analogen, sinnlichen Massenmedien Film, Radio und Fernsehen, die die kulturelle Dominanz des Journals beschneiden und Anpassungen an das je neue Umfeld forcieren; (3) wie das Medium Journal andere Medien beobachtet, inhaltlich in Literatur-, Film-, Radio-, Fernseh- und Computerzeitschriften, formal in medienreflexiver Absetzung oder Adaption der Ästhetik anderer Medien.
- Ende des dritten Förderjahres, Sommer 2022 (Philipps-Universität Marburg): »Flüchtigkeit fixieren: praxeologische Modi journalliterarischen Festhaltens (archivieren, ausschneiden, anthologisieren, reorganisieren…)« (TP 2 und TP 8). Indem zum Ende der Förderzeit der FOR Rezeptionspraktiken aufgegriffen werden, die sich an der postulierten Transitorik des Journals abarbeiten, steht die Frage nach der performativen Konstituierung von Journalmedialität zur Diskussion, insofern die medienontologisch anmutende Kongruenz der Unterscheidungen ›Flüchtigkeit/Dauer‹ und ›Journal/Buch‹ unterlaufen wird. Neben dieser medientheoretischen Frage, die das Verhältnis von Medienpraxis und Medienformat des Journals grundsätzlich zur Debatte stellt, sollen an konkreten Fällen die temporalen Formatbedingungen in diachroner Perspektive differenziert werden, indem gegen die Flüchtigkeit gerichtete Praktiken beleuchtet werden, wie etwa das Sammeln von Journalbänden in privaten und öffentlichen Bibliotheken, die kommerzielle Archivierung von Zeitungsausrissen zu Recherchezwecken oder Anthologisierung als Zweitverwertung. Auszuhandeln ist, wie diese rezeptionsseitigen Praktiken mit produktionsseitigen Vorgaben korrelieren, inwiefern sie die Serialisierung von Inhalt und Form sowie den fortlaufenden Konsum im Abonnement als dynamische Form der Dauer präferieren, zugleich aber selbst die periodisierten Inhalte in auf Dauer gerichteter Form recyceln. Kulturell betrachtet, geht es hier um das Verhältnis von Gedächtnis und Aktualität, für das dem Journal als ›kleinem Marktplatz‹ versus ›kleinem Archiv‹ eine zentrale Rolle zukommt.
Geplante teilprojektübergreifende Workshops:
- 1./2. April 2020: Infolge des Coronavirus wurde der Workshop verschoben
Workshop »Close and distant: reading(-viewing) journals« (TP 2, TP 4 und TP 8) in Bochum
- 2021:
Workshop »Reprint: journalliterarische Bild- und Beitragswanderungen« (TP 5 und TP 7) in Marburg
- 2022:
Workshop »1913. Ein Jahr im Zentrum der Zeit-Schrift« (TP 1, TP 2 und TP 6) in Köln
Geplante Workshops der Teilprojekte:
- Sommer 2020 – Infolge des Coronavirus wurden die Workshops verschoben
Workshop »Programme der Moderne: (werkaffine) ›little magazines‹ und (serialisierte) Anthologien« (TP 1 und TP 7) in Köln (6./7. Juli 2020)
Workshop »Bild-Sequenzierung im Journal: Comic, Fotoreportage, Cinéroman« (TP 5, TP 6 und TP 8) in Bochum (12./13. Juni 2020)
- Sommer 2021:
Workshop »Montage/Collage. Transmediale Verknüpfungsverfahren in der Moderne« (TP 1) in Köln
Workshop »Layout und Sujet« (TP 4) in Bochum
Workshop »Rekursivität« (TP 2 und TP 7) in Marburg
- Sommer 2022:
Workshop »Photographies and periodical research: important questions and methodological issues« (TP 5) in Marburg