Die Veranstaltung wird ausgerichtet von den Teilprojekten 2, 4 und 8 der DFG-Forschergruppe 2288 »Journalliteratur: Formatbedingungen, visuelles Design, Rezeptionskulturen«.

Wie nähert man sich als Literatur-, Medien-, Kunst- und/oder Kulturwissenschaftler*in Kisten von Journalnummern und Regalwänden voll dickleibiger Journalbände? Die materialphilologisch orientierte Forschergruppe ›Journalliteratur‹ tendiert zu close reading-viewings (und handlings), sie nimmt den Wortlaut, die Visualität sowie die papierene, leinene, lederne usw. Stofflichkeit einzelner Journaltexte, ‑nummern und -bände analytisch ernst. Hierbei profitiert sie nicht zuletzt von distant reading-viewings solcher Forscher*innen, die umfangreiche digitalisierte Journalcorpora durch quantifizierende, gerade auch computergestützte Verfahren erschließen und hierbei so beherzt wie produktiv über individuelle Text- und Journalmerkmale hinwegsehen. Die Erfahrung eines derart fruchtbaren Zusammengehens jener vermeintlich konkurrierenden Methoden ist Anlaß für diesen Workshop; auf ihm möchte die Forschergruppe Leistungsfähigkeit und Grenzen verschiedener Formen des close und distant reading-viewing von Journalen diskutieren – und insbesondere ausloten, wo jene gegenläufigen Verfahren sich kompatibel ausnehmen und Synergieeffekte von hohem analytischem Mehrwert versprechen.
Veranstaltungsort
Der Workshop findet via Zoom statt, der Zugangslink wird einige Tage vor der Veranstaltung verschickt.
Anmeldung
Wir bitten um eine vorherige Anmeldung bis zum 05.04.2021 an Sebastian Mittelberg (Sebastian.Mittelberg[at]rub.de).
Programm
Donnerstag, 08.04.2021 | |
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Ab 14:15 | Öffnung des digitalen Raums |
14:30–15:00 | Begrüßung und Einführung Andreas Beck (Bochum) / Vincent Fröhlich (Marburg) |
15:00–15:30 | Vorstellungsrunde: Was hat Sie zur Journalforschung gebracht? |
15:30–16:15 | Nanette Rißler-Pipka (Göttingen) Historische digitalisierte Zeitschriften als Datenschatz für Distant Reading |
Kaffee- und Dehnpause | Gemeinsames Treffen via Wonder |
16:45–17:30 | Vincent Fröhlich (Marburg) Muss es nicht sein, dieses Zählen?! Überlegungen zur Methodik einer medieninteressierten Zeitschriftenforschung anhand von relationalen Datenbanken |
17:30–18:15 | Bettina Müller (Heidelberg) Bericht aus der Digitalisierungswerkstatt: Plädoyer für einen bewussten Umgang mit Digitalisaten |
Kaffee- und Dehnpause | Gemeinsames Treffen via Wonder |
18:45–19:45 | Andreas Beck (Bochum) Disarming Cupid in the Double-Page Spread's Gutter: a distant and close Reading-Viewing-Handling of 1860s Illustrated Magazines |
Freitag, 09.04.2021 | |
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Ab 9:45 | Öffnung des digitalen Raums |
10:00–10:45 | Robert Sachunsky (Dresden) Die digitale Edition des Börsenblatts für den deutschen Buchhandel und Optionen für deren Beforschung |
10:45–11:45 | Materialstunde im Konjunktiv: Nicola Kaminski (Bochum) Formatwechsel, Nullnummer, »(Fortsetzung folgt.)« (?!): die Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode 1844/45 |
Kaffee- und Dehnpause | Gemeinsames Treffen via Wonder |
12:15–13:00 | Respondenz und Abschlussdiskussion Oliver Scheiding (Mainz) Jutta Ernst (Mainz) Fotis Jannidis (Würzburg) Antje Krause-Wahl (Frankfurt) Moderation: Volker Mergenthaler (Marburg) |