Buchreihe Journalliteratur

Die Ergebnisse der Forschergruppe »Journalliteratur« werden, je nach Erfordernis der Darstellung, in gedruckter oder in digitaler Form veröffentlicht.

Druckpublikationen der Forschergruppe erscheinen im Wehrhahn-Verlag, Hannover, in der neubegründeten Reihe »Journalliteratur«, deren Markenzeichen in der Materialität der Untersuchungsgegenstände begründete Formatvarianz ist. Hier finden Monographien aus der Projektarbeit ebenso ihren Ort wie die Dokumentation einzelprojektübergreifender internationaler Konferenzen, ferner herausragende thematisch affine Qualifikationsschriften aus dem institutionellen Umfeld der Forschergruppe.

Das Stylesheet für die Reihe »Journalliteratur« finden sie hier.

Flankierend steht für Publikationen kürzeren Umfangs (zwischen Aufsatz und Monographie) das »Pfennig-Magazin zur Journalliteratur« im Quartformat zur Verfügung.


Der sechste Band der Reihe »Journalliteratur« ist erschienen.

Nicolas Pethes: Vermischte Schriften. Jean Pauls Roman-Anthologie D. Katzenbergers Badereise (1809). Hannover 2022. (ISBN 978-3-86525-908-0)

Klappentext

Die Literatur des 19. Jahrhunderts ist aufs engste verknüpft mit dem Publikationsmedium der Zeitschrift, deren Eigenheiten auch die ästhetische Form von zeitgenössischen Texten prägen. Während bezüglich dieser Zeitschriftenförmigkeit der Literatur bislang nur der Aspekt der Serialität beachtet wurde, rückt die vorliegende Fallstudie die komplementäre Dimension der Miszellanität, d.h. die Nebeneinanderstellung gänzlich heterogener Einzeltexte, in den Blick: Am Beispiel der Erstausgabe von Jean Pauls D. Katzenbergers Badereise wird gezeigt, wie dieser Roman von Beginn an als Anthologie vermischter Schriften konzipiert wurde und dabei ein Modell moderner Prosa realisiert, das sich homogenisierenden Lektüren entzieht.


Der fünfte Band der Reihe »Journalliteratur« ist erschienen.

Herausgegeben von Daniela Gretz / Marcus Krause / Nicolas Pethes: Miszellanes Lesen / Reading Miscellanies · Miscellaneous Readings. Interferenzen zwischen medialen Formaten, Romanstrukturen und Lektürepraktiken im 19. Jahrhundert / Interrelations between Medial Formats, Novel Structures, and Reading Practices in the Nineteenth Century. Hannover 2022. (ISBN 978-3-86525-889-2)

Klappentext

Der Band präsentiert medien- und literaturwissenschaftliche Lektüren miszellaner Medienformate wie Sammlungen, Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien oder Taschenbücher sowie von mit diesen Formaten verbundenen Romanstrukturen und Erzählverfahren (u.a. bei Jean Paul, Gottfried Keller, Wilhelm Raabe, Theodor Fontane und Veza Canetti). Dabei werden einerseits historische Lektürepraktiken wie ›nomadisches‹, ›zerstreutes‹ oder ›miszellanes Lesen‹ und deren (mediale) Selbstreflexion in den Blick genommen, andererseits Aporien aktueller wissenschaftlicher Lesetheorien und Lektürepraktiken des ›close‹, ›distant‹ und ›scalable reading‹ aufgezeigt. Miszellanität wird verstanden als grundlegende mediale Formatbedingung, die eine breite Leseradressierung garantiert, indem diverse kurze oder fragmentierte und auf Fortsetzung hin angelegte Textsorten, Bildformate und mannigfaltige heterogene Themen vermischt werden. Derart kann das Konzept als Komplementärbegriff zur jüngst in der medienhistorisch informierten literaturwissenschaftlichen Forschung breit diskutierten Serialität etabliert werden. Der Sammelband dokumentiert die dritte internationale Konferenz der DFG-Forschergruppe »Journalliteratur«.


Der vierte Band der Reihe »Journalliteratur« ist erschienen.

Herausgegeben von Volker Mergenthaler / Nora Ramtke / Monika Schmitz-Emans: Journale lesen / Reading Journal. Lektüreabbruch – Anschlusslektüren / Coherence and Interruption. Hannover 2022. (ISBN 978-3-86525-889-2)

Klappentext

Der vorliegende Band versammelt die Ergebnisse der zweiten internationalen Konferenz der DFG-Forschergruppe 2288 »Journalliteratur«. Die Beiträge untersuchen Journale des späteren 18. bis frühen 20. Jahrhunderts, wobei die konkrete Materialität der Erscheinungsform sowie deren rezeptionssteuernde Potentiale den methodischen Ausgangspunkt bilden. Die spezifische Temporalität und Materialität von Journalen steuert Prozesse der Bedeutungsgenerierung und überlagerung, deren Voraussetzungen und Kontexte ebenso untersucht werden wie ihre Folgen. Der Zusammenhang von Journalmaterialität, visuellen und temporalen Formatlogiken und Lektürepraktiken bildet das Zentrum von »Lektüreabbruch – Anschlusslektüren: Journale lesen«.


Der dritte Band der Reihe »Journalliteratur« ist erschienen.

David Brehm / Nicola Kaminski / Volker Mergenthaler / Nora Ramtke / Sven Schöpf: Zeit/Schrift 1813-1815 oder Chronopoetik des >Unregelmäßigen<. Hannover 2022. (ISBN 978-3-86525-863-2)

Klappentext

Als von Frühjahr 1813 an, beginnend mit Preußen, die deutschen Territorien sich sukzessive von der französischen Herrschaft befreien und bis zum Sommer und Herbst des Jahres allmählich sich eine politisch-militärische Allianz gegen Napoleon formiert, wird all dies vielerorts publizistisch begleitet: in Berlin, in Altenburg und Leipzig, in Freiburg im Breisgau, in Koblenz, in Wien, ja die preußische Feldbuchdruckerei folgt der Armee der Alliierten nach dem Rheinübergang im Dezember 1813 sogar nach Frankreich bis zum Einzug in Paris. Gemeinsam ist diesen neu entstehenden, zwischen Zeitung und Zeitschrift changierenden deutschsprachigen Blättern, daß sie in den Freiräumen, die sich zeitweilig in den machtpolitisch unübersichtlichen Verhältnissen 1813–1815 gegenüber der Normalität von Zensur eröffnen, relativ spontan und meist kurzlebig diskontinuierliche Zeiterfahrung zu verschriften suchen und dabei mit der seriellen Normalität von Journal experimentieren. Was daraus für die typographische Materialität, die textuelle Kohärenz und für die Periodizität von Journal resultiert, läßt sich auf den Begriff einer Chronopoetik des ›Unregelmäßigen‹ bringen.

Solchen Inszenierungen von als unregelmäßig erfahrener Zeit durch performative Regelverstöße im Druckmedium selbst läßt sich analytisch adäquat nicht mit der Systematik einer wissenschaftlichen Abhandlung begegnen, ohne daß Wesentliches auf der Strecke bliebe. Die Konsequenz ist die Entscheidung für ein experimentelles: ein zeitungsförmiges Buch.


Der zweite Band der Reihe »Journalliteratur« ist erschienen.

Stephanie Gleißner / Mirela Husić / Nicola Kaminski / Volker Mergenthaler: Optische Auftritte. Marktszenen in der medialen Konkurrenz von Journal-, Almanachs- und Bücherliteratur. Hannover 2019. (ISBN 978-3-86525-714-7)

Klappentext

Wer sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ins bunte Gewühl des literarischen Markts stürzt, wird sogleich heftig umworben, nicht nur seitens der meist in Oktav gedruckten Bücher, sondern gerade auch der Unterhaltungsblätter (in Quart) und des zierlichen Duodez- oder Sedezgeschlechts der Taschenbücher und Kalender. Der Kampf um die Zuneigung des »geliebten Lesers« und der »nie genug zu liebenden Leserinn« (so publikumszugewandt das Taschenbuch für Frohsinn und Liebe auf das Jahr 1826) wird mit ganzem Körpereinsatz geführt, mitunter auch mit samtenen oder seidenen Bandagen.

Angefangen bei der Vielfalt möglicher Einbände, zwischen denen die Leserin, der Leser wählen kann, über die verschiedenen Formate, Goldschnitt, ja Lettern und mise en page bis hin zur Qualität des Papiers – der Körper der Literatur in seiner visuellen und haptischen Dimension tritt auf dem Markt, verstanden als konkurrentes Ensemble der belletristischen Neuerscheinungen im jeweiligen hic et nunc, in Erscheinung: selbstbewußt, nicht etwa als beschwerendes Beiwerk eines gemeinhin als ›abstrakt‹ gedachten Textes. Daß dieser optische (und haptische) Auftritt das konstituiert, was zeitgenössisch als Literatur gelesen wird, bildet die Prämisse des vorliegenden Buchs. Es bietet, synchron und syntop, sieben Marktszenen, die, auf der Spur je eines journal- oder taschenbuchförmigen ›Protagonisten‹, in sieben Spaziergängen entfaltet werden: durch Berlin 1802/03 und 1847/48, durch Stuttgart 1816/17, Wien und Leipzig 1825ff., nochmals Leipzig 1838/39 und wieder Wien sowie Pesth 1840ff., mit Seiten-, Rück- und Wechselblicken von hier nach dort und von dort nach hier.


Der erste Band der Reihe »Journalliteratur« ist erschienen.

Herausgegeben von Andreas Beck / Nicola Kaminski / Volker Mergenthaler / Jens Ruchatz: Visuelles Design / Visual Design. Die Journalseite als gestaltete Fläche / The Periodical Page as a Designed Surface. Hannover 2019. (ISBN 978-3-86525-696-6)

Klappentext

Visuelles Design. Die Journalseite als gestaltete Fläche dokumentiert den Forschungsertrag der ersten internationalen Konferenz der DFG-Forschergruppe 2288 »Journalliteratur«. Die hier gebotenen Beiträge widmen sich der visuellen Gestaltung von Journalen, im Sinne der Forschergruppe verstanden als das gesamte Spektrum periodisch erscheinender Printpublikationen. Das Interesse richtet sich auf die Journal(doppel)seite als sichtbare bedruckte Fläche, auf der Worte und Bilder in einem gestalteten Zusammenhang erscheinen. Als Prämisse ist gesetzt, dass die schrift- und bildförmigen Journalinhalte sich nicht abstrakt, körper- wie ortlos, realisieren, sondern an die Materialität und Druckordnung des Journals gebunden bleiben, die eine flächige wie sequentielle Anordnung diverser visueller Elemente vorsehen. Derart werden journalspezifische Momente der (Doppel-)Seitengestaltung konturiert, nicht zuletzt im Vergleich zu anderen Medienformaten, insbesondere dem Buch. Behandelt werden Aspekte anglo-amerikanischer, deutschsprachiger, französischer und arabischer Journalliteratur, überwiegend des ›langen‹ 19. Jahrhunderts.