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Workshop: Framing Comics | Comics rahmen 1900/2000
27.10.2017 - 28.10.2017
Framing Comics 1900/2000 – Comics Rahmen 1900/2000
Workshop des Teilprojekts »Medienästhetische Strategien des Rahmens und Übersetzens in Graphic Novels« des Forschungsverbunds »Übersetzen und Rahmen« (Universität Hamburg) und des Teilprojekts 6 der DFG-Forschergruppe »Journalliteratur: Formatbedingungen, visuelles Design, Rezeptionskulturen«
27.–28. Oktober 2017 | Universität Hamburg
Rahmen und Rahmungen bilden medienübergreifend basale Voraussetzungen der Bedeutungskonstitution. Der Comic beinhaltet diese jedoch nicht nur als implizite Wissensbestände oder metaphorisch als materielle Container – Rahmen bilden das Kernstück des Mediums. Als Abgrenzung des Einzelbildes machen Panelrahmen sequenzielles Erzählen überhaupt erst möglich. Das Comicpanel wird durch das Seitenlayout gerahmt, die Seite ihrerseits durch ihr Transfermedium. Innerhalb des Panels grenzen geometrische Konstellationen einzelne Areale ab und auch Zeichenstil und Bildperspektive rahmen das Gezeigte. Weiter rahmen Comic-Medien wie Zeitschrift, Zeitung, Heft oder Buch ihre Inhalte materiell, paratextuell, seriell sowie (typo-)graphisch. Diese miteinander verschränkten auch medialer Ebenen der wechselseitigen Rahmungen schaffen so eine dynamische Bedeutungskonstitution, die mit Wissensbeständen über Genre und Medium als Deutungsrahmen interagieren. Darüber hinaus verweist grafische Literatur auf soziale und kulturelle Rahmungen und beteiligt sich an deren diskursiver Aushandlung. Comics und Cartoons rahmen aktuelles und historisches politisches Geschehen indem sie bestimmte Interpretationsschemata nahelegen.
Der Workshop vernetzt das Teilprojekt »Medienästhetische Strategien des Rahmens und Übersetzens in Graphic Novels« des Forschungsverbunds »Übersetzen und Rahmen« mit dem Teilprojekt 6 der DFG-Forschergruppe »Journalliteratur: Formatbedingungen, visuelles Design, Rezeptionskulturen«. Unter der Prämisse, dass graphische, materielle, paratextuelle und soziale Rahmungen historisch wandelbar sind, ermöglicht der Workshop den Austausch der in Hamburg gewonnenen Erkenntnisse über rezente Comics und Graphic Novels, also Publikationen, die grob um das Jahr 2000 erschienen, mit den im Teilprojekt 6 zu erarbeitenden Erkenntnissen über Rahmungsstrategien in Bildergeschichten des 19. Jahrhunderts und aus der Formierungsphase der US-amerikanischen Comics um 1900.
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