Metaisierungsformen in der Journalliteratur

24.-25. Juli 2018 | Universität zu Köln

Veranstaltet von den Teilprojekten 1, 3 und 6 der DFG-Forschergruppe 2288 »Journalliteratur: Formatbedingungen, visuelles Design, Rezeptionskulturen«

Unterschiedliche Medienformate bringen unterschiedliche Rezeptionsweisen und Lektüren des (vermeintlich) selben Textes, sei es Wort- oder Bildbeitrag, hervor. Doch auch die Wortbeiträge und Bilder selbst sind ihrem Publikationsmedium gegenüber nicht gleichgültig, sondern reflektieren dessen Spezifika. Sie beziehen beispielsweise diskursiv oder performativ Stellung zu den Formatbedingungen des Journals – Paratextualität, Periodizität, Sequentialität, Serialität, etc. –, auch das (Druck-)Material selbst, seine Zurichtung und Gestaltung kann Gegenstand sowie Ausdruck medienformatspezifischer Reflexion sein. 

Im Workshop »Metaisierungsformen in der Journalliteratur« sollen verschiedene Formen journalliterarischer Reflexivität beschrieben, diskutiert und auf ihre Funktion(en) hin befragt werden. Es wird also entsprechend auch zu fragen sein, welche Kategorien der »Selbstthematisierung« (von Graevenitz) sich unterscheiden lassen: wie sich also beispielsweise editoriale und nicht-editoriale, explizite und implizite oder auch skripturale, piktorale und peritextuelle Kommentare und Reflexionen zueinander verhalten, und ob bzw. wie sich solche Kategorien auf verschiedene Zeitschriftengenres (wie Familienzeitschrift vs. Tageszeitung) einerseits oder auch einzelne spezielle Formate (man denke an Stifters Unterscheidung von Gartenlaube- und Rundschautexten) andererseits beziehen lassen. 

Erwünscht sind einerseits Fallstudien aus der Journalliteratur des ›langen‹ 19. Jahrhunderts (ggf. in Relation zur ›Buchliteratur‹ oder Zwischenformen), andererseits systematisch ausgerichtete Beiträge mit Relevanz (auch) für die Journalliteratur des 19. Jahrhunderts. Angestrebt wird ein Mix aus verschiedenen Arbeits- und Präsentationsformen, der Vorträge und Einblicke in work in progress ebenso vorsieht, wie die gemeinsame, angeleitete Arbeit an einschlägigem Material und die Diskussion mit ExpertInnen. 

Der Workshop wird von der Forschergruppe Journalliteratur veranstaltet, versteht sich aber als offenes Diskussionsforum, das allen zeitschriftenaffinen Forscherinnen und Forschern offensteht. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird allerdings um vorherige Anmeldung bis zum 10.07.2018 an Sabine Wirth (journale(at)staff.uni-marburg.de) gebeten.

Veranstaltungsorte

Workshop                                                          Abendvortrag

Neues Seminargebäude, Raum S 14               Cöln Comic Haus
Universitätsstraße 37                                         Bonner Straße 9
50931 Köln                                                           50677 Köln

Programm (Programmflyer als PDF)

Dienstag, 24.07.18

14:00-14:15 Begrüßung und allgemeine Einführung
Sektion 1
14:15-14:30 Einführung (Daniela Gretz, TP 1)
14:30-15:30 Gustav Frank (München)
Rahmen: Die Metaisierung von Werk und Wissen durch Gestaltung 
Kaffeepause
16:00-17:00 Christiane Arndt (Kingston)
Verbreitung von Information/Ausbreitung der Prävention? Impfkampagnen und Impfgegnerschaft im Journal (und in anderen Medien) des 19. Jahrhunderts 
17:00-18:00 Natalia Igl (Bayreuth)
Die Zeitschrift in der Zeitschrift. Textuelle und visuelle Metaisierungen in der Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben 
Kaffeepause
Abendvortrag
19:00-19:15 Einführung (Christian Bachmann, TP 6)
19:15-20:30 Rüdiger Singer (Minneapolis)
„In genialer Verkleidung“: Nick Knatterton und die Traditionen serialisierter Kriminalgeschichten 
Gemeinsames Abendessen

Mittwoch, 25.07.18

 
Sektion 2
10:00-10:15 Einführung (Stephanie Gleißner, TP 3)
10:15-11:15 Madleen Podewski (Berlin)
Sich ein- oder anpassen, mitarbeiten und/oder reflektieren? Was macht Literatur in der Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt? 
Kaffeepause
11:45-12:45

Claudia Stockinger (Berlin)                

Metaisierungsformen im Familienblatt-Format